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Theorie und Praxis

Immer wieder erlebe ich blinde Flecken bei Fachpersonal. Das ist gar nicht schlimm, solange man sich bewusst ist, dass man welche hat. Welche das sind, das weiß man natürlich nicht. Sonst wären es ja keine blinden Flecken.
 
Wenn Fachleute denken, dass sie genügend oft und ausführlich darüber informiert haben, dass Pflegekinder traumatisiert sein „können“ und „eventuell“ einen Rucksack an ganz individuellen Problemen mitbringen, dann ist das…..erst mal reine Theorie. Trotzdem hoffen neu gebackene Pflegeeltern, dass der Kelch an ihnen vorbeigeht und ausgerechnet sie ein völiig pflegeleichtes und glückliches Kind bekommen. Das ist ganz natürlich und liegt (zum Glück) in der Natur des Menschen.
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Wenn die ersten Probleme kommen, ist es wichtig, sich wieder ins Bewusstsein zu rufen, dass man rein theoretisch wusste, was kommen kann. Damals – das war die Theorie der Zukunft. Verstand. Reine Überlegungen. Jetzt – das ist Gefühl. Herz. Enttäuschung. Frust und Überforderung. Und dazwischen liegen Welten.
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Der Unterschied liegt im Gefühl. Wenn das theoretische Kind aus der Akte kratzt und tritt und schlägt, dann kann man mit einem wissenden Gesichtsausdruck sein Verständnis und seine Geduld für die schlimme Situation des Kindes zum Ausdruck bringen. Wenn dich aber das geliebte Kind, das du so fest in deinem Herzen hast, ablehnend anschaut, dann zerbricht in dir eine Welt.
 
Denk dran:
Liebe hilft und Bindung heilt.

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